15.01.2019
Neujahrsempfang 2019!
Nach der Neujahrsansprache, für die Bürgermeisterin Eva Linsenbreder Domkapitular Clemens Bieber als Gastredner gewinnen konnte, folgte die Ehrung verdienter Mitbürger.
Am Sonntag, dem 13.01.2019, hatte die Gemeinde Kleinrinderfeld alle Bürgerinnen und Bürger des Dorfes zum Neujahrsempfang in den Großen Saal des Gemeindehauses eingeladen.
Nach der musikalischen Einleitung durch Maestro Marco Gorencic (Klarinette) begrüßte die Erste Bürgermeisterin Eva Linsenbreder die Besucher. Es ist mir eine große Ehre – so Eva Linsenbreder – Domkapitular Clemens Bieber bei uns willkommen zu heißen. Ich danke ihm aufs Allerherzlichste, dass er sich bereiterklärt hat, den Neujahrsempfang der Gemeinde Kleinrinderfeld als Gastredner zu bereichern. Heute wird er das Wort an uns richten und uns seine Gedanken zum neuen Jahr nahebringen.
So angekündigt, trat Domkapitular Clemens Bieber im Anschluss an ein weiteres Klarinettensolo von Maestro Marco Gorencic ans Rednerpult. Er erinnerte an das Grundgesetz, welches – vom Parlamentarischen Rat vor nahezu 70 Jahren beschlossen – unserem Gemeinwesen Frieden, Freiheit und Menschenwürde garantierte und zu einem neuen Miteinander führte, in das Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge integriert wurden. Leider – fuhr Clemens Bieber fort – beginnen die in der Verfassung verankerten christlichen Grundwerte in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr zu bröckeln. Im Verteilungskampf der zur Verfügung stehenden Finanzmittel und in der Arbeit spielen sie kaum mehr eine Rolle. Wenn aber die verfassungsimmanenten und im christlichen Menschenbild verwurzelten Grundlagen verloren gehen, geht unserem Gemeinwesen letztlich die menschenwürdige Zukunft verloren. Von daher gilt es, uns sehr bewusst für die Einheit unseres Landes einzusetzen und zwar im Blick auf das Miteinander zwischen Alt und Jung, zwischen Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung, zwischen Einheimischen und Zugewanderten, zwischen Arm und Reich. Besinnen wir uns wieder auf die elementaren Voraussetzungen des Zusammenlebens: Anstand, Verantwortung, Solidarität und Gerechtigkeitssinn – in einem Wort: Empathie. Wer alles nur durch die ökonomische Brille sieht und bewertet, der wird unbeweglich, hartherzig und unmenschlich. Daher darf es nicht nur bei der Erinnerung an den Beschluss vor 70 Jahren bleiben, sondern es braucht die konkreten Frage, in welcher Verfassung wir selbst heute auf dem Boden des Grundgesetzes leben. Wenn wir unseren Kindern nicht die richtige Grundhaltung vermitteln, werden die Ellenbogen immer spitzer. Deshalb halte ich in der Erziehung von Kindern Herzens- und Persönlichkeitsbildung, Ehrfurcht vor Gott und den Menschen, Einübung von sozialem Verhalten, Förderung der Solidarität, Einsatz füreinander und die Verdichtung des sozialen Netzes als vorrangig vor aller kognitiver Bildung. Denn ob unsere Zukunft menschlich und lebenswert sein wird, hängt ab von unserer persönlichen Einstellung, unserer Überzeugung und unserem eigenen Lebensstil. In diesem Sinnen – beschloss der Domkapitular seine Ansprache – wünsche ich Ihnen von Herzen, dass Sie alle bei guter Verfassung sind und deshalb zuversichtlich, entschlossen und mutig ins neue Jahr gehen und bereit sind, die uns geschenkte Zeit zu nutzen, um das Miteinander zu stärken.
Für seine wohl gewählten Worte entrichteten die Besucher Domkapitular Clemens Bieber großen Beifall.
Nachdem auch die Erste Bürgermeisterin dem Gastredner nochmals ihren höchsten Respekt gezollt hatte, schritt sie zur Ehrung der Personen, die sich im vergangenen Jahr um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht hatten.
Eingangs würdigte Eva Linsenbreder Uwe Heß, der im Jahr 1974 der Rotkreuz-Bereitschaft Kleinrinderfeld beigetreten war und dort seit nunmehr 40 Jahren für das Gemeinwesen aktiven ist. Mittlerweile zum Bereitschaftsleiter aufgestiegen – so die Erste Bürgermeisterin –, organisieren Sie Fortbildungen, helfen mit Ihrem Team bei der Blutspende und betreuen Wallfahrten. Für Ihr vorbildliches Engagement wurde Ihnen im vergangenen Jahr das goldene Ehrenzeichen für langjährige BRK-Verdienste verliehen. Heute darf ich mich auch namens der Gemeinde Kleinrinderfeld für Ihr ehrenamtliches Wirken bedanken.
Sodann richtete die Erste Bürgermeisterin das Wort an Paul Götzelmann und Herbert Kratzer: „Mit über 75 Blutspenden haben Sie zur Rettung unzähliger Menschenleben beigetragen. Ohne Mitbürger wie Sie könnte unser Gesundheitssystem nicht bestehen. Für Ihren selbstlosen und vorbildlichen Einsatz für unsere Gemeinschaft spreche ich Ihnen meine höchste Anerkennung aus.“
Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Maestro Marco Gorencic mit einer letzten musikalischen Einlage.
Unser Bild rechts oben entstand nach dem Neujahrsempfang. Es zeigt (von links) Domkapitular Clemens Bieber und Bürgermeisterin Eva Linsenbreder mit den drei Geehrten Herbert Kratzer, Uwe Heß, und Paul Götzelmann.